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Yasmin Eder

Der Diät-Trend im Sommer 2022

Haben Sie schon von der Carnivore Diät gelesen oder gehört?

Jedes Jahr aufs Neue und insbesondere immer in den Frühlings- & Sommermonaten verbreiten sich verschiedenste Diätformen. So auch in diesem Sommer. Ob auf Instagram, Facebook oder TikTok, die Carnivore-Diät ist momentan in aller Munde. Doch was ist das genau und ist das wirklich eine gute Form um Gewicht zu verlieren?


Das lateinische Wort „carnivore“ lässt sich umgangssprachlich als „Fleischfresser“ übersetzen. Bei dieser Ernährungsart stehen ausschließlich Fleisch, Wasser, und Salz am Speiseplan. Desweiteren werden Fisch und Eier integriert. Umstritten sind jedoch Milch- und Milchprodukte (wie beispielsweise Käse). Generell wird daher auf Makro- und Mikronährstoffe (Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe) aus pflanzlichen Nahrungsmitteln verzichtet.


Meine Einschätzung zur Carnivore Diät:

Jede einseitige Ernährungsweise, welche langfristig umgesetzt wird und wichtige Makro- und Mikronährstoffe ausschließt, kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit und den Körper haben. Des Weiteren kann es zu Nährstoffmängeln kommen und folglich zu Symptomen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Verdauungsbeschwerden etc. Eine hohe Proteinzufuhr aus tierischen Nahrungsmitteln geht Hand in Hand mit einer hohen Purinzufuhr, welche im Körper zu Harnsäure umgewandelt wird und zu Hyperurikämie (erhöhte Harnsäure im Blut) führen und folglich einen Gichtanfall auslösen kann. Ganz abgesehen von den körperlichen und gesundheitlichen Auswirkungen, ist eine rein carnivore Ernährungsform auch aus umwelttechnischem und ethischem Aspekt eher kritisch zu betrachten.


Vorsicht. Die Carnivore Diät ist "No-Carb":

Unser Körper bezieht seine Energie für den Stoffwechsel, das Gehirn, die Muskelleistung usw. erstrangig aus Kohlenhydraten, auch die Fettverbrennung benötigt Kohlenhydrate um in Gang zu kommen. Desweiteren sind Kohlenhydrate am Transport von Magnesium, Kalium und Zink im Blut beteiligt. Laut Studienlage ist eine No Carb-Diät langfristig sehr kritisch zu betrachten, da es gesundheitliche Auswirkungen auf den Körper haben könnte. Einer Langzeitstudie zufolge besteht eine direkte Verbindung durch eine proteinreiche (aus tierischer Quelle) Low-Carb-Diät und dem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Desweiteren wird in der Wissenschaft eine stark proteinreiche Ernährung in Verbindung auf die Nieren untersucht, da sich diese auf das Fortschreiten von Nierenerkrankungen auswirken kann – doch dazu gibt es noch keine Langzeitergebnisse.


Wenn ein Mensch über einige Zeit wenig bis keine Kohlenhydrate zu sich nimmt und der Körper trotzdem Energie benötigt (welche erstrangig von Kohlenhydraten stammt) bedient sich dieser eines Tricks. Jede Kohlenhydratart wird im Körper zu Glucose umgewandelt. In diesem Fall stellt der Körper einen Ersatz für die fehlende Glucose her. Im ersten Schritt holt er sich die fehlende Energie über einen Umwandlungsprozess der Proteine, was jedoch nicht ausreicht um den Energiebedarf für Stoffwechsel, Gehirn und Co. zu decken. Da Proteine andere Aufgaben im Körper übernehmen als Energie zu liefern, wie zum Beispiel als Baustein für die Muskeln, das Immunsystem und die Hormone dienen. Im nächsten Schritt greift der Körper nach dem größten Energiespeicher und zwar das eigene Körperfett. Nach mehreren Tagen strenger Low- oder No-Carb-Diät wechselt der Körper nun in den Hungerstoffwechsel und Ketonkörper entstehen durch die Abwesenheit von Kohlenhydraten und die Zufuhr von Nahrungsfetten. Diese Ketonkörper werden vom Zentralnervensystem nun als Energielieferant genutzt.


Den Ursprung hat die ketogene Diät jedoch in der Klinik. Diese wurde 1923 von Dr. Russel Wilder zur Behandlung von Epilepsie entwickelt und sollte langfristig nicht als Abnehm-Methode herangezogen werden..


Gerne stehe ich für Fragen zu dieser Form von Diät zur Verfügung. Sie benötigen Hilfe beim Abnehmen, haben Hashimoto oder möchten Sich einfach gesund ernähren? Gerne bin ich für Sie da.


Ihre Diätologin Yasmin

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